Stromwirtschaft streicht die Segel

Die Betreiber der Schweizer Kernkraftwerke, Alpiq, Axpo und BKW, werden die Atomausstiegsinitiative nicht bekämpfen. Dies hat Economiesuisse bestätigt. Bis vor kurzem wollten die AKW-Betreiber die Abstimmungskampagne gegen einen vorzeitigen Atomausstieg finanziell unterstützen. Heute liegen die Produktionskosten der Kernkraftwerke zwischen 4,5 und 5,5 Rappen pro Kilowattstunde. „Auf dem Markt erhalten wir aber nur noch 3 Rappen (…) In dieser Situation müssen wir uns fragen, warum wir mit voller Kraft gegen die Initiative der Grünen antreten sollen“, zitiert die Sonntagszeitung den Manager eines AKW-Betreibers.

>> zum Artikel

Der Entscheid zeigt, wie schlecht es der schweizerischen Stromwirtschaft geht. Ihre Karikatur als „Strombarone“ durch rot-grüne Kernenergie-Gegner und die Medien ist beinahe schmeichelhaft, da sie ihnen eine Macht zuschreibt, die sie gar nicht mehr haben.

Die Schweiz braucht eine gesunde, profitable Stromwirtschaft. Die übrige Wirtschaft, der es noch gut geht, und Bürger mit Verantwortungsgefühl und Weitblick müssen deshalb nicht nur die Ausstiegsinitiative, sondern auch die Energiestrategie 2050, welche die Wurzel des Elends enthält, bekämpfen, bevor auch sie von einer Depression erfasst werden.

Das oberste Staatsziel ist die Abwehr von Schaden. Deutschlands Energiewende schädigt die Schweiz, da sie zum unnatürlich tiefen Marktpreis geführt hat. Er liegt deshalb so tief, weil die Subventionen für Alternativenergie enorm sind. Die Schweizer Energiepolitik muss sich jetzt ganz auf die Abwehr der Schäden aus dem zerstörten Strommarkt konzentrieren und ihren eigenen Plan für eine Energiewende, der den Schaden nur vergrössern würde, also die Energiestrategie 2050, begraben.

Flächenbrand Energiewende