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Die Stromwirtschaft kann uns nicht egal sein

Aus vielen Kommentaren auf die Krise der produzierenden Stromwirtschaft ertönt Schadenfreude. Drei Vorwürfe werden gegen die Branche erhoben:

  • Sie habe geschlafen. Es stimmt, dass die Strombranche nur zögernd auf die „Energiewende“ aufgesprungen ist. Sie hat dafür gute Gründe, denn anders als die grünen Revolutionäre trägt sie Verantwortung für die Versorgungssicherheit.
  • Sie klammere sich an veraltete Technik. Es stimmt, dass die Strombranche an der bewährten Wasser- und Kernkraft festhält. Auch dafür hat sie gute Gründe, denn Alternativenergien sind mengenmässig unterlegen, unzuverlässig und teurer.
  • Sie wolle bloss Geld verdienen. Gewinn ist in einer freien Marktwirtschaft der Nachweis für zufriedene Kunden und effizienten Ressourceneinsatz. Der Gewinn der Elektrizitätswirtschaft geht überwiegend an Kantone und Gemeinden. Wenn jemand sich unmoralisch bereichert, dann die Subventionsjäger, die den Staat zu ihrem Vorteil missbrauchen und den Markt ausser Kraft setzen.

Die Schadenfreude wird von kurzer Dauer sein, denn das Geld, das unter der Flagge der Energiewende ausgegeben wird, ist kurzfristig, unproduktiv und umweltschädigend angelegt. Wenn die Elektrizitätswirtschaft sich aus der traditionellen Stromproduktion zurückzieht, dann sollte uns das beunruhigen. Die Schweiz ist daran, die Stromerzeugung zu verstaatlichen: mit staatlichen Zielen, staatlichem Geld und wahrscheinlich bald auch staatlichem Betrieb. Dann erhalten wir, was Osteuropa nach 45 Jahren Zwangsherrschaft abgeschüttelt hat: eine Staatswirtschaft mit systemischer Ressourcenverschwendung und Mangelversorgung. Springen die zerstörerischen Folgen einmal jedermann ins Auge, dann ist es für eine rasche Korrektur zu spät. Deshalb müssen wir das Steuer herumreissen – je eher, desto besser.

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Dies ist die Stromrechnung eines deutschen Privathaushalts für 2015. Der benötigte Strom hatte einen Wert von 369 Euro. Bezahlen musste er gegen 2000 Euro. Die grössten Brocken sind Öko-Abgaben und Steuern. (Die Kosten für die Netzbenützung werden separat verrechnet.)

StromrechnungDeutschland

Stromwirtschaft streicht die Segel

Die Betreiber der Schweizer Kernkraftwerke, Alpiq, Axpo und BKW, werden die Atomausstiegsinitiative nicht bekämpfen. Dies hat Economiesuisse bestätigt. Bis vor kurzem wollten die AKW-Betreiber die Abstimmungskampagne gegen einen vorzeitigen Atomausstieg finanziell unterstützen. Heute liegen die Produktionskosten der Kernkraftwerke zwischen 4,5 und 5,5 Rappen pro Kilowattstunde. „Auf dem Markt erhalten wir aber nur noch 3 Rappen (…) In dieser Situation müssen wir uns fragen, warum wir mit voller Kraft gegen die Initiative der Grünen antreten sollen“, zitiert die Sonntagszeitung den Manager eines AKW-Betreibers.

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Der Entscheid zeigt, wie schlecht es der schweizerischen Stromwirtschaft geht. Ihre Karikatur als „Strombarone“ durch rot-grüne Kernenergie-Gegner und die Medien ist beinahe schmeichelhaft, da sie ihnen eine Macht zuschreibt, die sie gar nicht mehr haben.

Die Schweiz braucht eine gesunde, profitable Stromwirtschaft. Die übrige Wirtschaft, der es noch gut geht, und Bürger mit Verantwortungsgefühl und Weitblick müssen deshalb nicht nur die Ausstiegsinitiative, sondern auch die Energiestrategie 2050, welche die Wurzel des Elends enthält, bekämpfen, bevor auch sie von einer Depression erfasst werden.

Das oberste Staatsziel ist die Abwehr von Schaden. Deutschlands Energiewende schädigt die Schweiz, da sie zum unnatürlich tiefen Marktpreis geführt hat. Er liegt deshalb so tief, weil die Subventionen für Alternativenergie enorm sind. Die Schweizer Energiepolitik muss sich jetzt ganz auf die Abwehr der Schäden aus dem zerstörten Strommarkt konzentrieren und ihren eigenen Plan für eine Energiewende, der den Schaden nur vergrössern würde, also die Energiestrategie 2050, begraben.

Flächenbrand Energiewende…

Wer zieht der „Energiewende“ den Stecker?

Die Schweizerische Volkspartei (SVP) lehnt die Energiestrategie 2050 ab. Es sei nach wie vor unklar, wie der Ausstieg aus der Kernenergie gelingen solle und die Versorgungssicherheit erhalten werden könne. Der Gesetzesentwurf zur Energie-Lenkungsabgabe zeige, dass die Energiestrategie zu massiven Mehrkosten führe. Dies sei Gift für die schweizerische Wirtschaft, den Wohlstand der Bevölkerung und eine Gefahr für die Arbeitsplätze.

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Grüner Traum

Sind Elektroautos umweltfreundlicher als herkömmliche Autos? Wenn ja, um wie viel? Wer denkt ans CO2, das zur Herstellung eines Elektroautos ausgestossen wird? Und woher kommt der Strom, der es antreibt? Der dänische Umweltökonom Bjorn Lomborg erklärt, wie grün Elektroautos wirklich sind.

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BjörnLimborg

Energiestrategie 2050: Alles in Butter?

In der Frühlingssession im März wird der Nationalrat voraussichtlich die Energiestrategie 2050 versüssen:

  • Keine Erschwerung des Weiterbetriebs bestehender AKW (war in der Gesetzesbotschaft nie vorgesehen)
  • Subventionen für die angeschlagene Wasserkraft (bei gleichzeitiger Erhöhung der KEV)
  • Beendigung der Subventionen für Alternativenergien in 15 (!) Jahren (kann jederzeit herausgezögert werden)
  • Keine Energiesparverpflichtung für Stromversorger (wurde vermutlich nur in die Gesetzesvorlage aufgenommen, um es später zur „Versüssung“ zurückzuziehen)

Die Energiestrategie 2050 ist jedoch bitter: Sie verhindert neue, verbesserte AKW, führt wahrscheinlich zu Stromausfällen, verteuert massiv den Energieeinsatz, verursacht hohe Zusatzkosten zum Ausgleich der unbeständigen Stromproduktion aus Sonne und Wind, ruiniert die Stromwirtschaft und vernichtet so Volksvermögen, erzwingt unwirtschaftliche Energiesparmassnahmen, verschandelt die Landschaft und erhöht die Abhängigkeit vom Ausland. Gesunde Firmen werden vertrieben, Arbeitsplätze zerstört, die Kaufkraft geschwächt, Firmen an den Staatstropf gehängt und die Bürger gegängelt. Während die Welt auf Wachstum und eine freie Wirtschaft setzt, zieht sich Westeuropa in ein Puppenheim zurück und verarmt allmählich.

Es ist abzusehen, dass die Stromwirtschaft, die Industrie, das Gewerbe und die Konsumenten sich in die Energiestrategie 2050 schicken werden, da es ihnen an Kraft, Selbstvertrauen und der Vorstellung einer besseren Zukunft fehlt. Dann bleibt nur das Referendum.

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Energie aus der Tiefe

„Für das Kollektivbewusstsein der Schweiz ist nichts schmeichelhafter als die Wasserkraft. Ein kleines Land, dem es gelingt, das Wasser zu zähmen und aus einer feindseligen Natur die freundlichste aller Energien zu gewinnen. Ein zahlenmässig bescheidenes Volk, das zahllose Ingenieure und Techniker, die Staumauern bauen, Leitungskonstrukteure und Maschinenerfinder hervorbringt. Und als krönender Abschluss der wirtschaftliche Welterfolg. Um die Mitte des 20. Jahrhunderts besangen wir die Elektrifizierung in epischen Formen und machten sie für unsere Schulen zum Thema eines Nationalromans, der einen föderativen Stolz begründete. Die Franzosen hatten ihr Rolandslied, doch unser Tal von Ronceval war die Grand Dixence.“ (aus: „Land unter Strom“)

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Wohlstand dank sicherer und günstiger Energie

Atemberaubender Erfolg auch dank einer sicheren und günstigen Energieversorgung: Der Kanton Zürich ist wirtschaftlich so produktiv wie ganz Bangladesch mit 150 Millionen Einwohnern… Basel-Land erwirtschaftet gleich viel wie Afghanistan… und Luzern ist so erfolgreich wie Kamerun. (Quelle: Avenir Suisse)

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