Kaum eine Woche vergeht ohne Hiobsbotschaften aus der Strombranche. Unlängst kündigte Alpiq an, an die Hälfte ihrer Anteile annähernd Wasserkraftwerken zu verkaufen, da diese immer grössere Verluste schreiben. Kleineren Stromfirmen – auch Stadtwerken – geht es übrigens nicht besser. Gleichwohl setzt die Stromwirtschaft ein erstaunliches Lächeln auf, als sei nichts passiert. Dies irritiert, denn wie sollen die Stromverbraucher, die Bürger – wir alle – verstehen, was sich abspielt, und geeignete Lösungen unterstützen, wenn die Stromwirtschaft (entgegen der Behauptung jener, die sie nicht mögen) in der Tat leidet, ohne zu klagen?
Aus den USA kennen wir die sogenannte Porzellanladen-Regel: «If you break it, you own it.» Wer ein zum Kauf angebotenes Stück zu Bruch gehen lässt, muss dafür bezahlen. In Zeiten einer Energiewende-Politik gilt diese Regel für den Staat: Wenn er durch Strategien, Verbote, Vorschriften, Abgaben und andere massive Eingriffe den Strommarkt aus den Angeln hebt, dann muss er zur Verantwortung gezogen werden.
Dies geschieht zurzeit unter negativem Vorzeichen: Der Staat korrigiert die Schäden seiner Energiepolitik mit Mitteln, die weitere, noch grössere Schäden verursachen: indem er die Produktion von für die Versorgungssicherheit praktisch wertlosem Sonnen- und Windstrom mit Abgaben auf den Stromverbrauch fördert, indem er Grossverbraucher von dieser Abgabe befreit, nur um die übrigen Verbraucher umso stärker zu belasten, oder indem er den wegen früherer Markteingriffe in den Ruin getriebenen Wasserkraftwerken und, wie es inzwischen die Spatzen von den Dächern pfeifen, auch Kernkraftwerken finanziell unter die Arme greift.…