Seit der Hiobsbotschaft des Energiekonzerns Alpiq vor einer Woche – das Unternehmen schrieb erneut gegen eine Milliarde Franken Verlust und muss notfallmässig die Hälfte ihrer Wasserkraft verkaufen – ist Bewegung in die von der Watte guter Gesinnung gelähmte energiepolitische Diskussion gekommen. Endlich werden die wichtigen Fragen gestellt: Was bewirken die Ökostrom-Subventionen tatsächlich? Kann unsere Wasserkraft eine Energiewende überleben? Wie kann sich die Schweiz vor den schädlichen Auswirkungen von Deutschlands Energiepolitik schützen?
Die grossen Ungenannten in der Diskussion sind das Schweizer Parlament, das die Energiestrategie zurzeit 2050 berät, und das Bundesamt für Energie (BFE), das sie ausgedacht hat. Das BFE war über die Probleme der schweizerischen Wasserkraft genauestens im Bild, vernachlässigte sie aber und hat bisher wie verblendet an der verfehlten Energiestrategie, die übrigens die gleichen Ziele mit den gleichen Mitteln wie die deutsche Energiepolitik verfolgt, festgehalten.
Jetzt sind Weitsicht, eine Politik im wohlverstandenen Landesinteresse und Führungsstärke gefragt. Übernehmen Sie endlich, Frau Bundesrätin Leuthard!